Ein Blick in die Studiensammlung des Tiroler Volkskunstmuseums

Objekte aus den Sammlungsbereichen Handwerk, Hausindustrie und Möbel

Am 26. März hatten die Mitglieder des Freundeskreises mit Obfrau Herlinde Keuschnigg und des Forum Land Gelegenheit, mit Museumsleiter, Dr. Karl C. Berger, einen Blick in die Studiensammlung des Tiroler Volkskunstmuseums zu machen. An Hand interessanter Beispiele präsentierte Berger einmalige Objekte aus den Sammlungsbereichen Handwerk, Hausindustrie und Möbel. So gab es zunächst einen Einblick in die Grödner Schnitzerei mit u.a. Spielzeug aus dem 19. bis beginnenden 20. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert war Gröden noch ein von der Außenwelt weitgehend abgeschnittenes Tal, dessen Bewohner von der Landwirtschaft lebten. Während der harten, langen Wintermonate vertrieb man sich die Zeit mit Schnitzereien, die im Sommer auf Märkten und Messen verkauft wurden. Aus diesem Nebenverdienst entwickelte sich die Holzschnitzerei zu einer Kunstform, die Grödens Bekanntheit rasch wachsen ließ. Gezeigt wurden auch Webarbeiten wie Decken aus dem Defreggen- und Pustertal oder auch Beispiele der Hinterglasmalerei, die an die große Hinterglasproduktion in unserem Land erinnern. Der Glaspionier Alfred Ecker erläuterte dem interessierten Auditorium beispelsweise sogenannte Nabelglasflaschen, Gläser mit kostbarer Malerei oder auch Zinnverschlüsse. Neben Trink- und Schankgefäßen sowie Schnapshunden und Schnapsflaschen gibt es auch einen besonderen Becher, der als Scherzkrug bezeichnet wird und aus dem man solange trinkt, „bis man den Herrgott sieht“. Zinnkannen aus Bozen Innsbruck und Meran aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ergänzen diese besondere Präsentation. Großes Interesse fanden auch  Hobel aus Absam, Brixlegg, Fiss und Sand in Taufers (17. bis 19. Jhdt.) Brautschaffeln, kostbare Kästchen und ein bemerkenswert schöner Zillertaler Kasten.

Abschließend teilte Dr. Berger mit, dass der im Herbst 2024 beginnende Umbau des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum auch Aus­wirkungen auf das Volkskunstmuseum hat: Ab Mai übersiedelt die Bibliothek des Ferdinandeums für drei Jahre in die Räumlichkeiten der Studiensammlung im Volkskunstmuseum. Diese Objekte kommen deshalb (vorläufig) ins Depot des Sammlungs- und Forschungszentrums der Tiroler Landesmuseen nach Hall.

Dr. Heinz Wieser

Foto: Ein Brautschaff

 

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